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EuroAirport Basel-Mulhouse-Freiburg: Ein einzigartiges Modell trinationaler Zusammenarbeit
(Zum parken am Flughafen Basel-Mulhouse-Freiburg bitte hier entlang)
Mission und Auftrag
Der EuroAirport hat den Auftrag, die Erreichbarkeit der trinationalen Region Basel-Mulhouse-Freiburg auf dem Luftweg sicherzustellen.
Dabei berücksichtigt er die Grundsätze der nachhaltigen Entwicklung. Die Bevölkerung der trinationalen Region Elsass, Nordwestschweiz und Südbaden betrachtet den Flughafen als ihren Hausflughafen. Etwa 38% der lokalen Fluggäste kommen je aus Frankreich und aus der Schweiz, 24% aus Deutschland.
Interessante Artikel
Die Strategie EAP 23: Zukunft gestalten
Die Strategie EAP 23 des EuroAirport bewegt sich im Spannungsfeld dreier Themenbereiche:
- Stärkung der zentralen Verkehrsinfrastruktur im Dienst der trinationalen Region
- frühzeitige Erkennung neuer Herausforderungen im Luftverkehr und zielgerichtetes Handeln
- konsequente Umsetzung nachhaltiger Entwicklung in allen Tätigkeitsbereichen des Flughafens.
Bei allen Entscheidungen werden die drei Pfeiler der nachhaltigen Entwicklung – Wirtschaft, Soziales und Umwelt – miteinbezogen. Die beiden wichtigsten Handlungsschwerpunkte sind die Reduktion des Nachtfluglärms sowie die Reduktion des CO₂-Fußabdrucks.
Ein weltweites Unikum: Der binationale Status
Die Entstehungsgeschichte
Die erste Infrastruktur des binationalen Flughafens Basel-Mulhouse wurde innerhalb von zwei Monaten gebaut und am 8. Mai 1946 eingeweiht, nachdem dort einige Tage zuvor, am 2. Mai, das erste Zivilflugzeug gelandet war.
Die Pläne für ein solches Projekt reichen bis in die 1930er Jahre zurück, als den Behörden der Kantone Basel-Stadt und Baselland klar wurde, dass der Flugplatz Basel-Sternenfeld angesichts der Entwicklung des Luftverkehrs und des Einsatzes neuer Maschinen wie der Douglas DC-3 bald nicht mehr ausreichen würde.
Der Staatsvertrag wurde am 4. Juli 1949 in Bern unterzeichnet und im Dezember von der schweizerischen Bundesversammlung sowie der französischen Nationalversammlung ratifiziert. In Artikel 1 heißt es: „Die französische Regierung und der schweizerische Bundesrat vereinbaren, gemeinsam einen Zivilflughafen, der den beteiligten Interessen dient, zu bauen und zu betreiben." Die Aufgabenteilung: Frankreich stellte unentgeltlich das erforderliche Land zur Verfügung, die Schweiz finanzierte den Erstausbau.
Eine einzigartige Konstruktion
Der EuroAirport ist der einzige binationale Flughafen der Welt. Der Flughafen liegt gänzlich auf französischem Staatsgebiet und umfasst einen schweizerischen Zollsektor, der über eine Zollstraße mit Basel verbunden ist.
Bis 2009 war der Flughafen strikt in einen französischen und einen Schweizer Sektor getrennt. Es gab zwei Abflughallen mit Check-in-Schaltern, Restaurants, Shops und mehr sowie zwei strikte voneinander getrennte Ankunftsbereiche. Seit dem Beitritt der Schweiz zum Schengener Abkommen können Passagiere bei ihrer Ankunft frei entscheiden, ob sie die Gepäckhalle nach der Schweiz oder nach Frankreich verlassen möchten.
Seit 1987 ist der Airport laut seinem Markennamen sogar trinational: EuroAirport Basel-Mulhouse-Freiburg. Allerdings haben die deutschen Vertreter in den Gremien kein Stimmrecht.
Aktuelle Zahlen und Entwicklung
Passagierzahlen auf Rekordkurs
Im Jahr 2024 verzeichnete der EuroAirport 8,9 Millionen Passagiere, was im Vergleich zum Vorjahr einer Zunahme von 10,2% entspricht. Gegenüber 2019 lagen die Passagierzahlen bei 98%. „Das ist fast so viel wie vor Corona", sagte EAP-Direktor Matthias Suhr. Nach 2019 sei das Jahr 2024 somit das zweitstärkste Jahr in der Geschichte des Flughafens.
Im Jahr 2024 verzeichnete der Flughafen 94.124 Flugbewegungen, was einem Anstieg von 6,6% gegenüber 2023 entspricht, allerdings 5,2% weniger als 2019.
Die wichtigsten Airlines und Destinationen
Im Jahr 2024 boten rund 30 Fluggesellschaften insgesamt 100 Destinationen an, in erster Linie nach Europa und in den Mittelmeerraum. Neu zählen Oslo und Dubai zu den ab dem EuroAirport direkt angeflogenen Destinationen.
Unter den rund 30 Fluggesellschaften bleibt Easyjet mit rund 4,9 Millionen Passagieren und einem Marktanteil von 55% der Spitzenreiter, gefolgt von Wizz Air mit einem Marktanteil von 12% und Pegasus mit 3,6%. Die Destination Nummer eins bleibt die kosovarische Hauptstadt Pristina mit mehr als 622.000 Passagieren, gefolgt von London und Istanbul.
Fracht und Industrie
Der Flughafen Basel-Mulhouse nimmt beim Frachtverkehr eine strategische Rolle im trinationalen Logistikcluster ein. Das gesamte Frachtvolumen 2024 entspricht 99% des Volumens von 2019 (2024: 104.800 Tonnen, 2019: 106.075 Tonnen).
Der auf Wartung und Umbau von Flugzeugen spezialisierte Geschäftsbereich „Industrie" zeigte sich 2024 erneut stabil. Das industrielle Kompetenzzentrum des EuroAirport ist von weltweiter Bedeutung und generiert ein Drittel der Arbeitsplätze auf der Flughafenplattform. Es umfasst die fünf Unternehmen Jet Aviation, AMAC Aerospace, Air Service Basel, Nomad Technics und Pilatus.
Wirtschaftlicher Motor der Region
Mit über 120 am Flughafen niedergelassenen Unternehmen schafft der EuroAirport mehr als 6.000 direkte Arbeitsstellen auf seiner Plattform. Das Unternehmen selbst beschäftigt rund 430 Mitarbeitende. Per Ende 2024 wurden auf der Plattform 6.500 Arbeitsplätze gezählt, davon 428 beim EuroAirport als Flughafenbetreibergesellschaft.
Umwelt und Nachhaltigkeit: Ambitionierte Ziele
Netto-Null-Emissionen bis 2030
Für die CO₂-Emissionen, welche die Flughafenbetreiberin selbst verantwortet und damit auch direkt beeinflussen kann, hat sich der EuroAirport im Herbst 2021 das freiwillige Ziel von „Netto-Null-Emissionen" für spätestens 2030 gesetzt.
Konkrete Maßnahmen zur CO₂-Reduktion:
Das Ziel wird insbesondere erreicht durch den Einkauf von zu 100% erneuerbarer Energie europäischen Ursprungs seit Mai 2020, durch die schrittweise Erneuerung der Fahrzeugflotte des EuroAirport sowie mittels des etappenweisen Anschlusses des Flughafens an das Fernwärmenetz der Stadt Saint-Louis, welches durch den Bau einer Biomasse-Heizzentrale auf dem Flughafengelände bis 2025 ergänzt werden wird.
Die bereits getroffenen Maßnahmen des Flughafens zur Reduktion des CO₂-Ausstoßes umfassen den Kauf von grünem Strom und den kontinuierlichen Ersatz der Fahrzeugflotte mit Elektrofahrzeugen.
Der EuroAirport ist Teil des Akkreditierungssystems Airport Carbon Accreditation, das die CO₂-Reduktionen von Flughäfen bewertet und sichtbar macht. 2022 wurde ihm die Zertifizierung auf Stufe 4 erteilt, was unter anderem auf seinem freiwillig gesetzten Ziel basiert, bis 2030 Netto-Null-Emissionen für die eigenen Infrastrukturen zu erreichen.
CO₂-Kompensation für Passagiere
Der EuroAirport Basel-Mulhouse-Freiburg hat in Zusammenarbeit mit der Stiftung myclimate einen Service bereitgestellt, mit dem Passagiere die CO₂-Emissionen ihrer Flüge berechnen und kompensieren können. Auf der EuroAirport-Website gelangt man mit dem myclimate-Flugrechner zum CO₂-Fußabdruck eines Fluges sowie dem Betrag, der für die CO₂-Kompensation nötig ist.
Um die Reisenden für das Thema Klimaschutz zu sensibilisieren, ging der EuroAirport eine Partnerschaft mit drei Kunsthochschulen der trinationalen Region ein. Unter dem Motto „Memories of the Future" werden Kunstwerke am Flughafen ausgestellt, die das Bewusstsein für Reisen und Klima schärfen sollen.
Lärmschutz: Konsequente Reduktion
Im Zentrum der Lärmstrategie des EuroAirport steht die Reduktion der nächtlichen Lärmemissionen zwischen 22 und 6 Uhr und die Umsetzung der im Lärmvorsorgeplan 2024-2028 vorgesehenen Maßnahmen.
Betreffend die Reduktion des Nachtfluglärms konnten 2024 wiederum Fortschritte erzielt werden. Der Lärm nach 23 Uhr konnte vor allem im Norden des Flughafens beträchtlich reduziert werden – um mehr als 6 dB(A) zwischen 23 und 24 Uhr seit 2019. Dies ist der Umsetzung des seit Februar 2022 geltenden Startverbots nach 23 Uhr zu verdanken.
Der Flughafen hat bereits 1996 auf freiwilliger Basis und mit dem Einbezug einer aus den interessierten Kreisen gebildeten trinationalen Arbeitsgruppe eine wegweisende Umwelt-Charta geschaffen, in der er sich zu einer ganzen Reihe von Maßnahmen zur Verbesserung der Umweltbelastung verpflichtet hat.
Mit TraVis können die Flugspuren und Lärmdaten von an- und abfliegenden Flugzeugen am Flughafen Basel-Mulhouse online verfolgt werden.
Umweltkommissionen und Transparenz
Der Flughafen ist Mitglied der drei offiziellen Umwelt-Kommissionen: der französischen Commission Consultative de l'Environnement, der Fluglärmkommission der beiden Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft sowie der tripartiten Umweltkommission, in der aus allen drei Anrainerstaaten gleichberechtigte Delegationen der Politik, der Wirtschaft und der Bevölkerung vertreten sind.
Der Flughafen veröffentlicht quartalsweise erscheinende Umwelt-Bulletins und stellt weitere Informationen auf seiner Internet-Homepage zur Verfügung.
Infrastruktur und Zukunftsprojekte
Das Projekt EMT: Modulare Terminalentwicklung
Das Projekt EMT (Evolution Modulaire du Terminal, Modulare Entwicklung des Terminals) soll die Terminalinfrastruktur des EuroAirport erweitern und modernisieren. Das erste Modul „Landside" umfasst einen Anbau des bestehenden Terminalgebäudes von rund 14.000 m² an der Ostseite sowie die Modernisierung von 15.000 m² im bestehenden Terminal. Der Baubeginn ist für 2027 geplant, die Fertigstellung des neuen Gebäudes für 2030/31.
Der Bahnanschluss: Ein wichtiges, aber gefährdetes Projekt
Eine direkte Bahnanbindung des EuroAirports ab Mulhouse und Basel wird seit 2001 geprüft und geplant. Der neue Flughafenbahnhof EuroAirport, der durch eine sechs Kilometer lange Neubaustrecke beidseitig an die Bahnstrecke Strasbourg-Basel angeschlossen sein wird, sollte aufgrund politischer Verzögerungen erst 2035 in Betrieb gehen.
Die Gemeinnützigkeit des Projekts wurde am 14. März 2022 von der Präfektur des Départements Haut-Rhin erklärt. Infolge gestiegener Projektkosten von rund 475 Millionen Euro und der angespannten Haushaltslage entschied die französische Regierung im September 2025, ihre finanzielle Beteiligung am Bahnanschluss zum EuroAirport vorerst zu stoppen.
Der Bahnanschluss gilt als wichtiges Element im Ausbau der trinationalen S-Bahn Basel. Mit einer direkten Verbindung könnten über 6.000 Arbeitnehmende sowie zahlreiche Passagiere aus der Nordwestschweiz, dem Elsass und Südbaden bequem und umweltfreundlich zum Flughafen gelangen – ohne Umsteigen und Wartezeiten.
Aktuelle Anbindung
Ab dem Bahnhof Basel SBB verkehrt die Buslinie 50 der Basler Verkehrs-Betriebe bis zu zehnmal pro Stunde zum EuroAirport, der in 17 Minuten erreicht wird. Im Dezember 2024 wurde eine neue Buslinie EuroAirport-Lörrach eröffnet, um die landseitige Erreichbarkeit des Flughafens fossilfreier zu gestalten.